Zum Jahresende ist es immer schön, das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen. Ich nehme mir viel zu selten Zeit, um meine Erfolge zu feiern und besondere Situationen auch entsprechend wahrzunehmen. Deshalb nehme ich das nahende Jahresende zum Anlass und teile meine Erinnerungen mit Dir.
Einmal alles auf neu!
2013 begann mein Abenteuer als Brafitterin und ein Logo musste her. Der Name "Balconette Brafitting" begleitete mich bis zu diesem Jahr, aber ich war aus mehreren Gründen unzufrieden damit. Zum Einen stellte sich heraus, dass der Unterschied zu einem Zungenbrecher nur minimal war. Und von den Menschen, die sich den Namen merken konnten, hatten viele Probleme ihn zu schreiben. So richtig stimmig fühlte es sich auch für mich nicht mehr an, aber die Erleuchtung wie ich den Namen sinnvoll ändern konnte, blieb lange aus.
2018 begann das Jahr mit mehreren Leuchtfeuern aus dem Universum:
Im Januar türmten sich die E-Mails in meinem Postfach von Kundinnen von außerhalb, die ihre Lieblings-BHs nachbestellen wollten. Zwischen den Fittingterminen versuchte ich alle E-Mails so zeitnah wie möglich abzuarbeiten, packte Pakete und schrieb Rechnungen.
Obwohl ich mich wirklich lange geweigert habe, wurde mir eines Tages im Februar klar, dass ich ein größeres System brauche mit dem ich alle Bestellungen erfassen kann. Die Idee des Onlineshops war gesät.
Es war die perfekte Gelegenheit um den alten Balconette Brafitting Quittungsblock gegen ein technisch optimiertes Kassensystem mit angebundenem Onlineshop namens Körbchenliebe.de zu ersetzen.
Aber:
Einen Onlineshop namens "B????? Br???" würde aber niemand besuchen. Außerdem war es eine gute Gelegenheit, die Namenswahl konkret auszuarbeiten.
Ich hatte viele Ideen, die nichts taugten: aBracadaBra, Thuties, Bra Boudoir, ...
Das war unfassbar frustrierend.
Doch wenige Tage später träumte ich von einem ganz konkreten Wort. Ehrlich, ich weiß nicht, wo das so plötzlich herkam, es war eines Morgens einfach da. Viel einprägsamer als der Zungenbrecher und vor allem viel leichter auszusprechen und zu buchstabieren:
Körbchenliebe!
Endlich fühlte sich der Name stimmig an und mein Kopf konnte aufhören, nutzlose Vorschläge zu machen.
Mitte Februar standen also die Eckdaten: Der Name war gewählt und eine Software für den Onlineshop war gefunden.
Und da meine Ideen immer sofort umgesetzt werden müssen (ich kann sonst nicht schlafen), ging www.Körbchenliebe.de bereits Mitte März online!
Zeitgleich startete natürlich auch die Facebook-Seite.
Reisefieber #1
Was ich nicht hatte kommen sehen war, dass sich durch den Onlineshop die Anfragen aus anderen Teilen Deutschlands häufen würden. Auch auf dieser Heruasforderung kaute ich ein paar Tage herum und entschied dann recht spontan (im Mai), dass ich mit Sack und Pack nach Frankfurt fahren würde zum Bra Fitting (im Juni).
Der Andrang war beeindruckend und berauschend zugleich. Ich habe 2 Tage hintereinander im Halbstundentakt gefittet und bin abends einfach nur noch ins Bett gefallen. An dieser Stelle nochmal ein herzliches Dankeschön an Angela, die ihr Zuhause für das Fitting zur Verfügung gestellt hat!
Reisefieber #2
Seit einigen Jahren führe ich eine persönliche Löffelliste, also eine Liste mit Dingen, die ich erlebt oder getan haben möchte, bevor ich den Löffel abgebe.
Eine Seite dieser Liste besteht aus einer Liste europäischer Hauptstädte und Orten, in denen ich vorher noch nie war.
2018 konnte ich ein weiteres Häckchen hinter London setzen. In der Stadt selbst war ich zuvor bereits gewesen, aber diese Reise hatte einen für mich persönlich, sehr wichtigen zweiten Aspekt:
2000 waren mein Mann und ich schon einmal in London gewesen. Damals war ich schwanger mit unserem ersten Kind. Dieses Jahr, kurz vor seinem 18. Geburtstag waren wir zu Dritt gemeinsam dort.
Reisefieber #3
Da ich gern an Orte fahre, an denen ich noch nie gewesen bin, fiel die Wahl des Urlaubsortes dieses Jahr zum ersten Mal auf Österreich, genauer Schladming zur Skisaison.
Ich habe das Snowboard für mich auserkoren und wollte es mir von meinem Mann beibringen lassen...der hatte immerhin schon 3 Jahre Fahrerfahrung ... ich selbst war noch nie in den Alpen gewesen oder hatte Bretter irgendeiner Art an den Füßen gehabt.
ALLE unsere Freunde rieten uns davon ab, dies im Alleingang zu machen und lieber direkt in eine Snowboardschule zu gehen.
Nunja, steter Tropfen höhlt den Stein und wir haben mich dann spontan in einer Schule angemeldet. 3 Tage.
Der erste Tag war, sagen wir mal, ok. Ich bin den Idiotenhügel irgendwie runtergekommen, von Fahren konnte man aber eher nicht sprechen. Da ich meinen Körper vom Tanzen ganz gut kenne, wollte ich den zweiten Tag dafür nutzen das Neugelernte sacken zu lassen. Auch davon wurde mir abgeraten, ich sollte lieber direkt am nächsten Tag weiterfahren.
Ich also morgens wieder hin... mit einem seltsamen unguten Gefühl.
Und es ging gar nichts. Rein gar nichts.
Nach 2 extrem frustrierenden und schmerzhaften Stunden habe ich abgebrochen und mich in die nächstbeste Hütte gesetzt. Ich wusste nicht, ob das Brett oder mein Körper das Problem waren.
Nachmittags bin ich dann mit meinem Mann auf den Übungshügel. Er hatte sich vorab schon mit dem Thema beschäftigt. Aber nicht im Allgemeinen, sondern gezielt für mich. Er kennt mich seit 20 Jahren, weiß, wie ausgeprägt mein Körpergefühl ist und hat sich genau darauf vorbereitet.
So stellte sich heraus, dass die Aussage der Snowboardlehrerin, man solle die Hüfte in die Richtung schieben, in die man fahren möchte, eigentlich heißen sollte, man soll das Gewicht in die Richtung verlagern. Wenn ich mein Hüfte verschiebe, bleibt mein Schwerpunkt davon ziemlich unbeeindruckt.
Nach nur einer Übungsstunde mit meinem Mann hatte ich das Snowboard bezwungen und konnte den Hügel kontrolliert runterfahren. Wieder was gelernt!
Wie aus einem Kaffee in der Pause, ein neuer Meilenstein wurde
Eines Mittags im August saß ich draußen in der Sonne, genoss eine Tasse Kaffee und schaute, was es bei Ebay Kleinanzeigen so alles gibt. Einfach nur so, ich brauchte nichts.
Beim Scrollen tauchte die Anzeige für ein süßes kleines Ladengeschäft auf. Gar nicht mal so teuer, direkt um die Ecke gelegen und ziemlich süß. Nicht, dass ich einen Laden aufmachen wollte. Ich und Einzelhandel? Niemals!
Aber wenn, also falls ich jemals vielleicht eines Tages eventuell mal drüber nachdenken wollen würde, dann wäre dieser Laden schon ganz schön nah an meinem Ideal. Nur mal gucken, war mein nächster Gedanke und ich schrieb dem Vermieter eine Nachricht.
Long story short: Ich habe den Laden nicht angemietet, da ist jetzt ein Tortenbäcker drin. Aber ich habe mich so intensiv mit der Vorstellung beschäftigt, Kalkulationen geschrieben, Konzepte entwickelt, dass ich nun keine Wahl mehr hatte. Ich brauche nun eine Ladenfläche.
Bis zum Jahresende habe ich nichts Passendes gefunden, der Plan für 2019 schrieb sich damit aber selbst.
Online Bra Fitting
Da mich die weitere Ladensuche ziemlich frustrierte, Hamburg ist da wirklich ein teures Pflaster, spielte ich mit dem Gedanken, ob man Bra Fittings nicht irgendwie auch online anbieten konnte.
Ich suchte mir eine Gemeinschaft ähnlich denkender Unternehmerinnen und stürzte mich nahezu kopfüber in die neue Herausforderung.
Die ersten Beta-Fittings fanden im Dezember statt. Die Anfrage war enorm! Nun gilt es, die Ergebnisse auszuwerten und zu optimieren.